Die Ökonomie der Diversität
Dozent:in: Benjamin Sprick, einmalige Gastreferentin: Bafta Sarbo
Art der Veranstaltung: Themenbezogenes Aktionsseminar mit künstlerisch-wissenschaftlicher Abschlussperformance
Termine: erster Termin 19.10. 14.00-17.00 Uhr weitere Termine nach Vereinbarung
Ort: Wiesendamm Seminarraum
Beschreibung: Diversity wird zumeist in identitätslogischen Kategorien verhandelt. Das, was verschieden ist, kann anhand unterschiedlicher ›Marker‹ (Geschlecht, Hautfarbe, soziale Herkunft) identifiziert und einer kritischen Auseinandersetzung zugänglich gemacht werden. Vernachlässigt wird in diesem Zusammenhang gelegentlich, dass Diversity auch eine stark ökonomisch geprägte Dimension besitzt, die auf gängigen Identitätsbildungen vorausliegende gesellschaftliche Prozesse verweist. Politische Ungleichheit zeigt sich auch weiterhin und vor allem in einer ungleichen Verteilung ökonomischer Ressourcen, was im Musikbetrieb und seinen Ausbildungsinstanzen in einer besonderen Weise spürbar ist. Das Seminar versucht hier zu einem erweiterten Begriffsverständnis beizutragen und den diversity-Diskurs an der HfMT um eine wichtige Facette zu erweitern. Klassische ökonomische Theorien sollen gründlich durchgearbeitet und mit aktuellen Pathologien hochkultureller Kunstproduktion in Beziehung gesetzt werden.
Ein Reader mit Texten zum Thema wird zu Beginn des Seminars zur Verfügung gestellt.
Literatur: Roldán Mendivil, Eleonora / Sarbo, Bafta (Hrsg.), Die Diversität der Ausbeutung, Berlin: Dietz 2022; Karl Marx, Das Kapital. Band I-III, Berlin: Dietz 1958, Spivak, Gayatri Chakravorty, Can the Subaltern Speak? Postkolonialität und subalterne Artikulation, mit einer Einleitung von Hito Steyerl, Wien: Turia + Kant 2020.
Präsenzzeit: 18 Stunden