»Im Ensemble!« Entwicklung eines hochschuldidaktischen Formats

Unter dem Titel »Im Ensemble!« wird eine musikalische bzw. theatrale Form des gemeinsamen »Spielens« in einem doppelten Sinne eingesetzt. Zum einen als künstlerische Formation in Consort, Kammermusik, Vokalensemble oder Band, zum anderen als hochschuldidaktisches Format, in dem verschiedene Kompetenzen, Fähigkeiten und Transferebenen unter einem jeweils eigenständigen Thema – hier: »Diversität 2024« – in einem Zusammenspiel derart mit- einander verbunden werden, dass ein auf Gegenseitigkeit beruhendes Lehren, Forschen und Lernen etabliert wird. Die Arbeit »Im Ensemble!« ermöglicht es somit, unterschiedliche Stärken von Studierenden und Lehrenden zu fokussieren und gleichzeitig Schwächen gemeinsam zu kompensieren.

Das Format ergänzt das Angebot der herkömmlichen Lehrveranstaltungen, die mit Einzelunterricht, musiktheoretischen Kleingruppen, theater- und musikwissenschaftlichen bzw. -pädagogischen Vorlesungen und Seminaren strukturell dazu angelegt ist, eine Trennung der verschiedenen Fächer und Perspektiven zu unterstützen, und deren Inhalte wesentlich von Seiten des Fachkanons bestimmt sind. Demgegenüber soll dem heterogenen, avantgarden und autonomen Potential der Hochschule für Musik und Theater eine weitere, quer angelegte Struktur Rechnung tragen, die Studierende als junge professionelle Künstler:innen, Promovierende und Lehrende noch stärker als bisher in ihren individuellen Interessen ermutigt und den gegenseitigen Austausch fördert. Im angedachten Format können jeweils spezifische Kenntnisse, individuelle Interessen und Fähigkeiten, öffentliche und internationale Vernetzungen derart ineinander gewoben werden, dass sie als gemeinsames Potential wieder nach außen getragen und in der Öffentlichkeit wirksam werden können.

Das hochschuldidaktische Modell verfolgt dabei mehrere Ziele. Es soll …

  • die Autonomie der Studierenden stärken, in dem es die Entwicklung individuellerInteressen ermöglicht und unterstützt,
  • ein integratives, mittelfristig auch inklusives Format im gemeinschaftlichen Arbeitenetablieren,
  • Lehrende in einem konkreten Format als Lernbegleiter:innen definieren, und
  • Kompetenzen der Hochschule bündeln und auf diese Weise den interdisziplinären,kollegialen und studentischen Austausch einfordern und fördern.