Über Bravheit

Über Bravheit

Dozent:in: Benjamin Sprick

Thema: Klassismus

Art der Veranstaltung:

Vortrag + phänomenologische Performance‹ mit Studierenden der Theaterakademie

Termine: 10.11. 19.00 Uhr

Ort: Fanny Hensel-Saal

Beschreibung: 

›Brav‹ zu sein bedeutet, sich unaufgefordert an bestehende Regeln zu halten. Wer brav ist, gehorcht dementsprechend gerne und genießt den Schutz nicht weiter zu hinterfragender gesellschaftlicher Norm. Aktuell gerät die bürgerliche Kardinaltugend des Braven allerdings an eine brisante Schnittstelle. Einerseits werden Gehorsamkeitsregime auch im künstlerischen Bereich kontinuierlich ausgeweitet (Staab 2022). Andererseits verlangt der Markt permanent nach zumindest simulierter Rebellion, um neue ›Alleinstellungsmerkmale‹ zu erschließen (Reckwitz 2021). Der Vortrag setzt diese ästhetisch-politische Spannung mit klassistischen Symptomen an deutschen Musikhochschulen in Beziehung. Er fragt nach der Möglichkeit einer neuen Kultur des Ungehorsams bzw. nach der Option, (endlich) mit dem gesellschaftlichen Außen in Beziehung zu treten.

Literatur: Andreas Reckwitz, Die Erfindung der Kreativität. Zum Prozess gesellschaftlicher Ästhetisierung, Frankfurt am Main 2021;
Marie Rotkopf, Antiromantisches Manifest. Eine politische Lösung, Hamburg: Nautilus 2017;
Philipp Staab, Anpassung. Leitmotiv der nächsten Gesellschaft, Frankfurt am Main: Suhrkamp 2022.

Präsenzzeit: 2 Stunden

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[Öffentliche Veranstaltung]

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