Koloniales Hören und die Geburt der Musikethnologie

Koloniales Hören und die Geburt der Musikethnologie

Dozent:in: Frank Böhme

Thema: Kolonialität

Art der Veranstaltung: Vortrag/Diskussion

Termine: 18.01. 19.00-20.30 Uhr

Ort: Orchesterstudio

Beschreibung: Wissenschaftlich Expeditionen, Handelsreisende oder Missionare wurden im ausgehenden 19. Jahrhundert mit der modernen Reproduktionstechnik – sprich dem Phonographen – ausgestattet. Sie erhielten die Aufgabe Musik in der Fremde aufzunehmen und nach Berlin oder Wien zu schicken. Diese Tonaufnahmen galten von nun an als Forschungsgegenstände und waren in institutionelle Archive eingebunden. Dieses Interesse kulminierte in eine großangelegte Sammelwut und diente bewusst oder unbewusst zur Vermittlung von kolonialideologischen Denkmustern. In der rückwirkenden Analyse wird dadurch auch eine enge Wechselwirkung zwischen Macht und Wissen sichtbar und stellt einen wichtigen Aspekt in der Auseinandersetzung mit dem Kolonialen Erbe dar. Ob in Afrika, Asien oder das Kriegsgefangenen-Lager während des 1. Weltkriegs: Die Aufnahmen zwingen uns, neu über die Sammlungen und ihrer Präsentation nachzudenken.

Präsenzzeit: 1,5 Stunden

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öffentliche Veranstaltung

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