Kolonialität in Musik und Musikleben der Neuzeit (1500-2024) 

Kolonialität in Musik und Musikleben der Neuzeit (1500-2024) 

Dozent:in: Silke Wenzel

Art der Veranstaltung: Seminar

Termine: montags 16.00-17.30 Uhr erster Termin 16.10.

Ort: Fanny Hensel-Saal

Beschreibung:

Globalisierung ist kein Phänomen des 20. Jahrhunderts, sondern prägt(e) kulturelle Entwicklungen spätestens seit dem Ende des 15. Jahrhunderts. Dabei sind insbesondere Missionierungen und Kolonialisierungen der Neuzeit in ihren Auswirkungen auf die heutige Musikkultur kaum zu unterschätzen. Um so erstaunlicher ist es, dass der Austausch zwischen Kontinenten selbst in Zeiten der „postcolonial studies“ für musikwissenschaftliche Forschungen bislang nur eine marginale Rolle spielt.
Das Seminar versucht anhand konkreter Beispiele, einen Überblick über interkontinentale Musikwege und transkulturelle Musikformen sowie deren verschiedene soziokulturelle Kontexte seit Ende des 15. Jahrhunderts zu gewinnen: Die gegenseitige Durchdringung von Musikkulturen, z. B. in den weihnachtlichen „Negrilla“ des 16. bis 18. Jahrhunderts, die Spiegelung und Rechtfertigung von Kolonialisierungen in europäischer Musik (z. B. des französischen Absolutismus), oder die Missionierung mit westlicher Musik, z. B. in zahlreichen Ländern Asiens. Schließlich sollen aus dem Verständnis für historische Entwicklungen heraus, aktuelle Ausprägungen musikalischer Globalisierung in den Blick genommen werden. Hierzu gehören z. B. Werke der „akademischen Musik“ in Ländern Lateinamerikas oder spezifische Formen von Musik, die den Kontinent Afrika und seine Länder fokussieren, wie z. B. das African Music Theatre oder der African Pianism. Ziel des Seminars ist es somit, Besonderheiten des Gesamtbereiches Musik innerhalb verschiedener Konzepte von Kolonialität herauszuarbeiten. 

Präsenzzeit: 1,5 Stunden/Woche

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